Die Kostüme machen die afrikanische Kultur erlebbar

Kostüme und Masken König der Löwen
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Fließende Stoffe, handgemalte Muster, selbstgefärbte Textilien, eigens mit Perlen bestickte Korsagen und auf den Leib geschneiderte Kleider: in der Kostüm-Abteilung von König der Löwen werden Träume wahr. Hier wird die afrikanische Kultur lebendig und erlebbar.

Die kostbaren Kostüme bestehen alle aus hochwertigen Naturmaterialien wie Seide, Leinen oder Wolle und sind mit original afrikanischen Mustern und Symbolen von Hand bedruckt oder bemalt. „Es steckt sehr, sehr viel Afrika in jedem einzelnen Kostüm, manche Stoffe und Accessoires stammen sogar direkt aus Afrika“, sagt eine, die es wissen muss. Sandra Schröder arbeitet seit zwölf Jahren bei König der Löwen und leitet seit einem Jahr die Kostümabteilung des Ausnahme-Musicals. „Man erkennt Afrika unheimlich gut in den Farben, die wir hier haben. Auch die Prints auf den Kostümen sind sehr afrikanisch. Wir besitzen mehrere Guideline-Bücher, in denen sämtliche Kostüme mit Fotos verewigt sind, und zu jedem Kostüm gibt es eine Referenz zum Aussehen des Kostüms. Aus welchem afrikanischen Volk, welcher bestimmten Region die Idee für Farben oder Formen stammt. Das ist unsere Bibel.“ Nicht umsonst sind die von Julie Taymor entworfenen König der Löwen-Kostümierungen 1998 mit einem Tony-Award ausgezeichnet worden.

Eine Kostümabteilung sorgt für über 400 Kostüme

Die Kostümabteilung mit ihren 36 Mitarbeitern hat ordentlich zu tun, denn die insgesamt 400 Kostüme werden Abend für Abend einer neuen Zerreißprobe unterzogen. Die Schauspieler sind auf der Bühne immer in Bewegung, rennen, tanzen, springen und kämpfen, das ist für die empfindlichen Stoffe täglich eine Herausforderung. Außerdem zerstört das grelle Bühnenlicht nach und nach die feinen Seiden und bleicht die Farben aus, auch deshalb werden die Kostüme regelmäßig erneuert. Das Kostüm von Nala mag Sandra Schröder am liebsten. Allein die Korsage ist über und über mit Perlen bestickt – von Hand, versteht sich. „Eine Änderung in der Nala-Korsage bedeutet für mich 120 Stunden Arbeit“, erklärt die Herrin über die König der Löwen-Kostüme. „Für mich ist also eine Nala-Darstellerin, die zu- oder abnimmt der reinste Horror“, lacht sie.

Dresser helfen beim Kostümwechsel

Über 300 Kostüme sind pro Aufführung auf der Bühne, deshalb sind jeden Abend zwölf Dresser im Einsatz, um den Darstellern beim Kostümwechsel zu helfen. Und wenn mal ein Reißverschluss reißt, muss der Schauspieler eben kurzerhand in sein Kostüm genäht werden. Besonders reparaturintensiv sind die Kostüme von Nala und Simba, die jährlich erneuert werden. Auch der seidige Schweif von Zazu wird auf der Bühne ordentlich beansprucht und muss alle drei Monate ausgetauscht werden. „So sind eben manche Teile eine Dauer-Baustelle und andere halten ewig“, sagt die Textildesignerin. Ein ganz besonderer Augenblick ist für sie jedes Mal, wenn einer der Darsteller zum ersten Mal sein neues Kostüm anzieht: „Sie freuen sich dann so sehr darüber, das ist eine richtig schöne Wertschätzung für mich.“

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